Die konventionelle Holzfuge (links) und die moderne hydraulische Fuge (rechts)

In den vergangenen Jahren haben sich unterschiedliche Fugen-konstruktionen und Fugenüberwachungssysteme von mehreren Anbietern auf dem Markt etabliert, die zum Teil miteinander kombinierbar sind. Inzwischen ist es insbesondere für den Planer nicht einfach, die Systeme technisch und wirtschaftlich zu bewerten und für jede individuelle Vortriebsstrecke die optimale Auswahl zu treffen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Technik und Überwachung der Druckübertragung in den Fugen beim Rohrvortriebsverfahren in großen Schritten weiterentwickelt. Die statische Begleitung (Über-wachung) anspruchsvoller Vortriebe mit CoJack ist inzwischen Standard. Die hydraulische Fuge mit wassergefüllten Schläuchen hat sich zu einer technischen und auch wirtschaftlichen Alternati-ve zu den konventionellen Holzfugen mit Span- und OSB-Platten entwickelt, die immer häufiger in den Sondervorschlägen der Vortriebsfirmen und auch in den Ausschreibungen der Netzbetreiber auftaucht. Inzwischen muss jeder Planer für jede Vortriebsstrecke die grundlegende Entscheidung treffen, ob eine hydraulische Fuge im Sinne eines sicheren und wirtschaftlichen Vortriebs erforder-lich ist oder ob eine konventionelle Holzfuge ausreicht. In diesem Zusammenhang muss er zusätzlich entscheiden, ob eine statische Überwachung mit CoJack ausgeschrieben werden soll oder die konventionellen Überwachungsanforderungen ausreichen.

Um den Planern eine Entscheidungshilfe anzubieten, hat S&P mit der Erfahrung aus zahlreichen Schadensfällen und der statischen CoJack-Begleitung von vielen hundert Vortrieben die abgebildete Tabelle erarbeitet. Die pauschale Begrenzung des Trassenradius auf 200 x DA im Arbeitsblatt DWA-A 125 wird mit den neuen empfohlenen Grenzwerten differenzierter ausgewiesen. Die darin enthaltenen Grenzwerte sind als Richtwerte im Sinne einer Faustformel aufzufassen, die sich im Einzelfall verschieben können. Wenn beispielsweise der Schlauch einer hydraulischen Fuge neben der statischen Aufgabe im Bauzustand auch die Dichtfunktion einer Innendichtung übernimmt und diese überflüssig macht (System Tuso-Dicht), verschiebt sich die Einsatzgrenze in der Tabelle aus wirtschaftlichen Gründen. Empfohlene Einsatzbereiche der statischen Fugenüberwachung und der hydraulischen Fuge le> Empfohlene Einsatzbereiche der statischen Fugenüberwachung und der hydraulischen Fuge Art der Fuge Holzfuge Hydraulische Fuge und Überwachung Erforderliche statische Überwa-chung (CoJack) ohne Überwa-chung mit Überwa-chung Gerade Strecke bzw. R > 500 x DA L ≤ 100 m L > 100 m Nicht erforderlich Eine Kurve im Vortriebsverlauf Nicht empfohlen R > 150 x DA R ≤ 150 x DA Mehrere Kurven im Vortriebsverlauf Nicht empfohlen R > 250 x DA R ≤ 250 x DA

Empfohlene Einsatzbereiche der statischen Fugenüberwachung und der hydraulischen Fuge
Art der Fuge Holzfuge Hydraulische Fuge und Überwachung
Erforderliche statische Überwa-chung (CoJack) ohne Überwa-chung mit Überwa-chung
Gerade Strecke bzw. R > 500 x DA L ≤ 100 m L > 100 m Nicht erforderlich
Eine Kurve im Vortriebsverlauf Nicht empfohlen R > 150 x DA R ≤ 150 x DA
Mehrere Kurven im Vortriebsverlauf Nicht empfohlen R > 250 x DA R ≤ 250 x DA

mit:L:Länge der Vortriebsstrecke
R:Planradius der Trassierung
DA: Außendurchmesser des Vortriebsrohres

Die abgebildete Tabelle ist als Entscheidungshilfe für Fachplaner zu verstehen, die technisch und wirtschaftlich sinnvollste Fugenkonstruktion in Verbindung mit einem geeigneten Überwachungssystem auszuwählen.